Kampfrichter aus Zeven waren dabei
Zeven/München. Für zehn Kampfrichter der Leichtathletikvereinigung Zeven waren die European Championships 2022 in München ein ganz spezielles Highlight ihres ehrenamtlichen Engagements. Das Team der LAV wurde in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt.
Bereits am 7. August fuhren Lena und Janik Dohrmann mit der Bahn nach München: Die Geschwister waren als Volunteers im Platzbau eingeteilt. Sie machten sich in der Woche vor den Wettkämpfen mit den technischen Wettkampfstätten vertraut, da diese zwischen den Sessions oft auf- bzw. abgebaut wurden. So mussten in den Pausen teilweise zwei Hochsprunganlagen aufgebaut und eine Stabhochsprunganlage abgebaut werden. Bei diesen zeit- und kräfteraubenden Arbeiten muss natürlich jeder Handgriff sitzen.
Jens Dohrmann, der Obmann des Bahnteams, hatte am Donnerstagabend, dem 11. August, die ersten Meetings. Seine Mitstreiter Peter Kunze, Rainer Dohrmann, Olaf Michaelis und Vollrath Schuster kamen einen Tag später nach München. Für das Bahnrichterteam stand in den ersten Stunden die Orientierung im Stadion an. Wo stehen Fernsehkameras? Wo dürfen sich die Kampfrichter bewegen, um nicht aufzufallen und trotzdem genug von der Laufbahn zu sehen?
Für Kelly Vermer sowie die Volunteers Jost und Thore Michaelis, die im Bereich des Callrooms eingesetzt wurden, begann die Vorbereitung am Freitagvormittag. Hier standen die Abläufe und Aufgabenvergabe im Vordergrund, um einen zügigen Ablauf der Eingangskontrolle der Athleten und Athletinnen zu ermöglichen. Sämtliche Teilnehmer an den Wettkämpfen müssen durch den Callroom. Hier wird sichergestellt, dass z.B. keine elektronischen Hilfsmittel ins Stadion mitgenommen und die Werbevorschriften auf der Bekleidung eingehalten werden.
Am Samstagabend stand ein kleiner Länderkampf in der Altersklasse U20 an. Die Mannschaften aus der Schweiz, Österreich, Spanien und Deutschland gingen an den Start. Hier wurden die Abläufe der europäischen Meisterschaften unter realistischen Bedingungen schon einmal getestet. Dabei hat übrigens der Nachwuchs aus Deutschland den Länderkampf gewonnen.
Am Sonntagvormittag hatten in zwei Abschnitten sämtliche Athleten und Athletinnen der europäischen Leichtathletikwettbewerbe die Möglichkeit, das Olympiastadion zu testen. Einige kamen nur, um zu schauen und Bilder zu machen, andere Teilnehmer liefen einige Runden. Wieder andere nutzen die Chance, Startabläufe mit dem Starterteam zu üben. Hier war das Bahnteam aus Zeven als Beobachter im Einsatz.
Am Montagmorgen begann für die Leichtathleten die Europameisterschaften mit der ersten Disziplin im Zehnkampf – den 100m. Sofort war im Olympiastadion eine tolle Stimmung und ein fachkundiges Publikum, das alle Athleten anfeuerte. Natürlich war es immer etwas lauter, sobald ein Teilnehmer aus Deutschland am Start war. Im Rückblick muss man sagen, dass der Dienstagabend der emotionalste war. Zuerst der Titel für Niklas Kaul im Zehnkampf, anschließend die Silber- und Bronzemedaillen für Kristin Pudenz und Claudine Vita im Diskuswurf der Frauen. Die Krönung lieferte Gina Lückenkemper über die 100m, als sie mit letzter Kraft den Sieg errang. Spätestens jetzt kochte das Olympiastadion von 1972 und es gab nur noch „Gänsehaut“.
Auch die anderen Veranstaltungstage waren sehr schön für das Zevener Team. Am Sonntag fand die Veranstaltung ein traumhaftes Ende mit dem Sieg der Deutschen Frauensprintstaffel über 4x100m. Nach der letzten Siegerehrung hatten die Verantwortlichen für alle Helfer eine Abschlussfeier organisiert. Hier konnten die Eindrücke der letzten Tage ausgetauscht werden. Am 22. August hieß es dann für alle Zevener zurück nach Hause, wo dann am späten Abend auch die Letzten ankamen.
Alle Zevener Freiwilligen sind sich einig, dass das Format der European Championships ein voller Erfolg war, auch für die Leichtathletik.
Text/Fotos: LAV Zeven (J. Dohrmann)