Zweiter Bericht aus Südafrika

Hallo ihr alle!

Seit meinem letzten Bericht ist nun schon viel Zeit vergangen – erschreckenderweise bin ich nur noch 3 Monate hier in Südafrika. Je näher das Datum, der 11. September, rückt, desto konkreter werden nun auch die Gedanken über Zeitdruck und Projekte, die man noch erledigen möchte. In den Monaten seit meinem ersten Bericht habe ich vieles erlebt. Angefangen mit meinem ersten Urlaub in Südafrika, der in Kapstadt endete, über die drei Wochen gemeinsame Zeit mit meinen Eltern sowie dem ungeplanten Aufenthalt in Deutschland für eine Woche. Ich habe die „Big Five“ (Elefant, Löwe, Nashorn, Büffel und Leopard) hautnah gesehen und werde niemals vergessen, wie ein Leopard weniger als einen halben Meter an unserem Auto vorbeigezogen ist und ich ihn theoretisch streicheln hätte können. Generell würde ich die Safaris mit meinen Eltern als eine der besten und prägendsten Erfahrungen während meines Jahres bezeichnen. Ich habe so viel über das Verhalten von den Tieren und die Natur im Allgemeinen gelernt, das ist einfach unglaublich. Danach kommen direkt der Sonnenaufgang über Kapstadt vom Lions Head aus mit Blick auf den Tafelberg und den Ozean. Aber auch die Wanderung auf den Tafelberg war eine sehr schöne Erfahrung, auch wenn es an dem Tag sehr heiß war und meine Reisegruppe ihre Probleme hatte mitzuhalten. Man sollte wissen, dass ich davor in meinem Leben wandern gehasst habe und mich nie dafür begeistern konnte. Die Besteigung des Tafelbergs war allerdings kein Problem für mich. Dies war also ein kleiner Einblick in meine positiven Erlebnisse aus meinen Urlauben, aber natürlich gehören auch schlechte Erfahrungen zu diesem Jahr in Südafrika dazu. Zum Beispiel mein ungeplanter Aufenthalt für eine Woche in Deutschland, der allerdings sein musste und zu dem ich auch vollste Unterstützung von meiner Entsendeorganisation hatte. Ebenso sind Freunde von mir vor ein paar Wochen in einen Überfall verwickelt worden und einer von ihnen hat einen Messerstich abbekommen. In solchen Momenten zeigt Südafrika seine ganz hässliche Seite. Zum Glück gibt es von diesem Ereignis nur eine Narbe, die davon zeugt. Alles andere hätte auch für das Programm ,,weltwärts‘‘ Konsequenzen haben können. Hierbei darf jedoch nicht der Fakt vernachlässigt werden, dass es das erste Mal war, dass ein Freiwilliger in so etwas verwickelt war. Ich persönlich habe nur positive Erfahrungen mit den Südafrikanern und ihrer Offenheit gemacht, nichts desto trotz sollte man immer als erstes ein bisschen zurückhaltend sich verhalten.

Die Arbeit in der Schule läuft weiterhin ohne Probleme, da die Lehrer Natalie und mich als ein Teil der Schulfamilie sehen. Sollte einer von uns beiden etwas müde aussehen, da die Nacht kurz war, wird direkt nachgefragt, was denn los sei und ob alles gut sei bei einem. Das ist sehr süß! Jeden Tag betreten wir das Schulgelände und werden gerade von den Kindern der Klassen eins bis drei überfallen, da sie zu uns rennen und sowohl Natalie als auch mich umarmen – bei mir umarmen sie die Beine, da ich zu groß bin. Anfang Mai wurde die Berlin Primary School dann auch 160 Jahre alt und dies wurde riesig gefeiert, denn es ist die älteste Schule des Ortes Berlin – und sie wächst weiter! Auf dem Gelände befindet sich auch eine High School, die von Grade 8 bis 12 hochgezogen werden soll. Leider habe ich die Feierlichkeiten rund um das 160-jährige Jubiläum verpasst, da in dem Zeitraum ein Seminar anstand.

Im Juli besuchen mich dann auch meine beiden besten Freunde in Südafrika und wir werden gemeinsam das erste Mal im Urlaub sein. Das wird ein Abenteuer!

Schlussendlich blicke ich momentan mit einem lachenden und weinenden Auge in Richtung September. Auf der einen Seite freue ich mich auf Deutschland, um dann den nächsten Schritt zu machen, der Studium heißt. Andererseits werde ich Südafrika vermissen und es wird definitiv nicht das letzte Mal sein, dass ich dieses Land bereist habe.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Artikel-2019 von Steffen Meinke. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

Über Steffen Meinke

Moin, mein Name ist Steffen Meinke, ich bin seit Mitte 2016 für die technische Umsetzung der LAV Zeven Seite verantwortlich und veröffentliche regelmäßig die neusten Artikel und Ergebnisse der Aktiven. Neben dieser Aufgabe bin ich auch noch im KLV Rotenburg als Statikstiker für die Kinder und Jugendliche der Altersklassen U16 und jünger verantwortlich. Bei so viel Arbeit neben dem Platz habe ich kaum noch Zeit selbst zu trainieren, doch werdet ihr meinen Namen auch immer wieder als Athlet der LAV auf dieser Seite finden.