LAV Zeven – Pressewart
Joachim Hickisch
Mulmshorner Weg 15
27356 Rotenburg
Zevener Mehrkämpfer schreiben Geschichte – Deutscher Meister mit neuem
Landesrekord
johi
Ahlen/Zeven: Bereits zum dritten Mal war Ahlen Austragungsort der Deutschen Mehrkampfmeisterschaften.
Rund 350 Allroundspezialisten ab der Altersklasse M/W 30 kämpften bei hochsommerlichen Temperaturen
um die Titel in der Einzel- und Mannschaftswertung im Fünfkampf. Für die LAV Zeven gingen Joachim
Hickisch (51), Hans-Georg Müller (50) und Jürgen Umann (52) an den Start. Nach ihrem Vorjahreserfolg
(Rang drei) wurde auch diesmal ein gutes Ergebnis avisiert, allerdings hatten mit GW Harburg, DJK Schwarzenau
und USC Mainz (mit Ex-Weltrekordler Guido Kratschmer) hochkarätige Teams gemeldet. Umso größer dann der
Zevener Jubel nach den abschließenden 1.500 Meter – mit einer Energieleistung ohne gleichen hatten sie das
Unmögliche möglich gemacht – sie wurden erstmals deutscher Mannschaftsmeister!
Hickisch mit schwachem Nervenkostüm
Im Weitsprung setzte sich der Rotenburger Hickisch mit einem gültigen Versuch über 5,28 m sofort in der Spitzengruppe
fest, mit Müller (4,91 m) und Umann (4,14 m) landete das Trio zunächst auf Rang vier in der Mannschaftswertung. Im Vorjahr
atten schwache Diskuswürfe Joachim Hickisch die Bronzemedaille gekostet – und auch diesmal zeigte er Nerven. Nach Probewürfen
weit über die Dreißigmetergrenze landete erst der dritte Wettkampfversuch bei 29,58 Metern. Stark dagegen Hans-Georg Müller,
der gleich zwei Mal die 30-er Grenze übertraf. Insgesamt verbesserte sich das Team nun auf Rang drei.
Vermeintliches Aus für Jürgen Umann
Unglaubliches Pech dann bei der Paradedisziplin der Zevener, den 200-Meter-Läufen. Jürgen Umann, aktueller Landesmeister,
trudelte nach fulminantem Anfangsrennen die letzten 100 Meter nur noch aus –Muskelfaserriss im Oberschenkel, damit wohl
das Aus für die Mannschaft! Toll dennoch seine Zeit von 26,76 sec., dicht dahinter Müller in 26,86 sec. Mit guten 26,18 sec.
verbesserte sich Joachim Hickisch auf Rang drei der Einzelwertung – die Zevener rückten insgesamt sogar auf Platz zwei.
Katastrophal dann die Speerwurfvorstellung. Jürgen Umanns Standwurf landete bei 23,94 Metern, auch Hickisch blieb mit
31,11 Metern deutlich unter den Erwartungen. Und als dann Hans-Georg Müller zwei Fehlversuche nacheinander absolvierte,
hatte das Trio den Gedanken an eine Medaille bereits abgeschlossen. Aber immerhin, im letzten Versuch steckte der Speer
bei 28,81 Metern, und Zeven war immer noch auf Rang drei, allerdings deutlich hinter Harburg und Schwarzenau, aber
auch die Mannschaft aus Kirchlinde hatte noch Medaillenchancen.
Top-Energieleistung macht das Unmögliche möglich.
35 Grad zeigte das Thermometer, als die Bahnrichter zu den abschließenden Starts über die 1.500 Meter pfiffen. „An den
Start muss ich wegen der Mannschaftswertung sowieso – ich versuch mal die erste Runde – vielleicht geht doch noch was“,
so Jürgen Umann, der im ersten Starterfeld antreten musste. Ganz verhalten dann auch seine erste Runde als Schlusslicht.
Doch dann vergaß er seine Beschwerden und kam immer besser ins Rennen. Im Ziel hatte der Sittenser mit einer Zeit von
6:19 Minuten dem Trio nicht nur wichtige 200 Punkte eingefahren, er hatte auch einige unmittelbare Konkurrenten aus
Harburg und Kirchlinde überflügelt. Nun kam alles auf Hans-Georg Müller und Joachim Hickisch an. Der Gifhorner Müller ging
sofort in die Spitzengruppe des Feldes der zwölf besten Mehrkämpfer, während sich Hickisch zunächst im Mittelfeld eingruppierte.
Entscheidend dann der Beginn der dritten Runde. Mit energischen Schritten setzten sich beide von ihren Konkurrenten ab,
nach einem langen Endspurt liefen Hickisch (5:11 min.) und Müller (5:14 min.) mit Riesemabstand vor ihren direkten Konkurrenten
ins Ziel. Nach Aushang der Ergebnisse der M50 war klar: Zeven war bereits auf Rang zwei! Aber es fehlte noch ein Harburger Läufer
und das M55-Trio aus Schwarzenau, diese hatten im Vorjahr die Zevener durch ihre Laufleistungen auf Platz drei verwiesen. Aber
diesmal stand Fortuna auf der Seite der Zevener – an die Topergebnisse von Hickisch und Müller kam auch Schwarzenau nicht heran.
Mit 5.688 Punkten, gleichzeitig neuer niedersächsischer Landesrekord, war die LAV Zeven deutscher Meister!
Ganz in den Hintergrund rückte somit die Einzelwertung. Hier belegte Hickisch mit 2.212 Punkten Rang sechs, vor Dr. Hans-Georg
Müller (2.050 Pkte), Jürgen Umann (1.426 Pkte) wurde 15.
Ergebnisse:
Mannschaftswertung: M50/55
- LAV Zeven 5.688 Pkte
- DJK Schwarzenau 5.449 Pkte
- GW Harburg 5.394 Pkte
Einzelwertung: M50 (Weit-Diskus-200 m-Speer-1.500 m)
6. Hickisch 2.212 Pkte (5,28m; 29,58 m; 26,18 sec.; 31,11 m; 5:11,68 min.)
7. Müller 2.050 Pkte (4,91 m; 30,11 m; 26,86 sec.; 28,81 m; 5:1472 min.)
15. Umann 1.426 Pkte (4,14 m; 22,80 m; 26,76 sec.; 23,94 m; 6:19,36 min.)

Siegerehrung Mannschaftswertung M50/55