LAV Zeven – Pressewart
Joachim Hickisch
Mulmshorner Weg 15
27356 Rotenburg
Rotenburg, 04-07-01
Erfolgreiche Zevener bei den 10. Deutsche Seniorenmehrkampfmeisterschaften in Hannover
Joachim Hickisch verpasst hauchdünn die Bronzemedaille
johi
Hannover/Zeven: Viele hunderttausend Euro flossen in den letzten Jahren in die Renovierung der maroden
Mehrkampfanlage neben der AWD-Arena auf dem Maschseegelände in Hannover. Durchwegs positive Kritiken
ernteten dann auch die Veranstalter beim Premierenwettkampf, den 10. Mehrkampfmeisterschaften der
Senioren. An zwei Tagen, bei guten Wetterbedingungen und fehlerloser Organisation, kämpften mehr als 350
Teilnehmer der Altersklassen MW30 bis MW75 um den Titel eines Deutschen Meisters. Mit dabei auch das
Zevener Trio Jürgen Umann, Hans-Georg Müller und Joachim Hickisch, wobei dieser ganz knapp Platz drei verfehlte..
Vor zwei Jahren wechselte der Gifhorner Mehrkämpfer Dr. Hans-Georg Müller (48) zur LAV Zeven. Zusammen mit seinen neuen
Mannschaftskollegen sicherte er sich bisher mehrere Titel und vordere Plätze bei überregionalen Meisterschaften. Nur ein Start mit
Jürgen Umann (50) und Joachim Hickisch (49) als Mehrkampfteam bei den Deutschen Meisterschaften schien aufgrund von unterschiedlichen
Verletzungen nicht möglich. Und auch dieses Jahr war die Meldung mit dicken Fragezeichen versehen. Sowohl Müller als auch Hickisch
hatten sich im Vorfeld Muskelfaserrisse zugezogen, Jürgen Umann klagte über Achillesfersenbeschwerden. Aber, alle drei Aktive
beendeten ihren Wettkampf und platzierten sich zum Abschluss als mit Abstand ältestes Team der M40/45 auf Platz fünf in der
Mannschaftswertung.
Gänzlich unzufrieden waren zunächst Jürgen Umann und Hans-Georg Müller mit ihren Weitsprüngen, blieben sie doch nach
jeweils zwei Fehlversuchen weit hinter ihren Möglichkeiten. Nach guten Speerwurf durch Müller (34,17 m) bzw. schnellen 26,30 sec.
über die 200 Meter durch Jürgen Umann rückten beide langsam in der Einzelwertung nach vorne. Nur einen Sprung wagte Joachim
Hickisch, seine 5,40 Meter bedeuteten vorerst Platz sechs in der M45. Nach 33,96 Metern im Speerwurf und 25,42 sec. über die
200 Meter, die zweitschnellste Zeit hinter dem Dammer Wolfgang Knabe, lag der Rotenburger wieder auf Platz sechs. Im Diskuswurf
wurde er um einen Zentimeter von Müller (27,12 m) übertroffen, der sich damit auf Platz 11 verbesserte. Jürgen Umann lag in der
Zwischenwertung auf Platz 14, Joachim Hickisch auf Platz acht.
Spannungsgeladen dann die Zeit vor dem abschließenden 1.500 Meterlauf, führte doch der vielfache Deutsche Dreisprungmeister
und Europa- und Weltmeisterschaftsteilnehmer Wolfgang Knabe knapp vor Udo Laub, Walldorf-Astoria die Einzelwertung an. Sofort
nach dem Startschuss setzte sich das führende Duo an die Spitze, gefolgt von Hans-Georg Müller und Joachim Hickisch. Nach zwei
Runden fiel das 20-köpfige Feld weit auseinander, nur der Rotenburger konnte dem Duo folgen. Einen Tick zu spät ging Hickisch
nach 1.000 Metern an Knabe vorbei, so dass er nicht mehr auf den enteilenden Laub abschließen konnte. Dieser sicherte sich
mit einer Zeit von 4:48 Minuten den Titel eines Deutschen Meisters, während Hickisch in 4:59 als Zweiter ins Ziel lief. Wieder Luft
hatte auch Hans-Georg Müller bekommen, der in 5:15 als Vierter ins Ziel lief. Völlig ausgepumpt dagegen Jürgen Umann, er musste
sein zu schnelles Angehen am Ende mit einer für ihn schwachen Zeit von 6:00 Minuten bezahlen.
Obwohl der Titelkampf deutlich entschieden war, warteten alle Teilnehmer auf das endgültige Ergebnis, schließlich war noch
die Bronzemedaille zu vergeben. Hier freute sich dann Dr. Dierk Feyerabend aus Groß-Gerau. Genauso erfreut und überrascht aber
auch Joachim Hickisch, der mit nur 60 Punkten Rückstand völlig unerwartet Platz vier erreichte. Platz 11 dann für Hans-Georg Müller,
Jürgen Umann erreichte Rang 15. In der Mannschaftswertung belegte das Team Platz fünf.
Auf völliges Unverständnis bei den Seniorenmehrkämpfern stieß einmal mehr das Verhalten des DLV. Dieser hatte, im völligen
Gegensatz zu allen internationalen Regelungen, die bisherige Altersklassenwertung abgeschafft, so dass die Leistungen aller
Aktiven, ob z. B. 30 Jahre oder 75 Jahre, nach der internationalen Mehrkampfwertung abgerechnet werden. Während aber
die AK M30 und M35 eine eigene Mannschaftswertung hatten, mussten sich die Zevener Senioren mit einem Durchschnittsalter
von 50 Jahren chancenlos mit den im Schnitt zehn Jahre jüngeren Teams messen. Dieter Massin, DLV-Vize, den Joachim Hickisch
im Vorfeld schon mehrfach kontaktiert hatte, versprach vor Ort für Abhilfe zu sorgen, sicherlich auch aufgrund von rund 200 Protestunterschriften.
Joachim bei der 1. Disziplin im Weitsprung |
In der Mitte Joachim mit sehr guten 25,42 sec. über 200m |
Zum Abschluss der 1500m Lauf |
Die Zevener Mannschaft M 40/45 im Fünfkampf, |
Fotos: Max Müller