LAV Zeven- Pressewart
Joachim Hickisch
Mulmshorner Weg 15
27356 Rotenburg, 25.02.02
johi
Erste Deutsche Seniorenhallenmeisterschaften in Erfurt – Zevener Senioren gewinnen als ältestes Team die Bronzemedaille über 4 x200 Meter der M40
Erfurt/Zeven: Dass Thüringen im Sportbereich zu Deutschlands Vorzeigeländern zählt, beweist nicht nur der Blick auf den Medaillenspiegel der Winterolympia. So nennt die Landeshauptstadt Erfurt nicht nur topmoderne Eislaufhalle und exzellente Schwimmhalle für Freizeit- und Leistungssportler ihr eigen. Auch die großzügig gebaute Leichtathletikhalle lässt keine Wünsche offen im Vergleich zum „Bundesleistungszentrum“ in Hannover. Optimale Voraussetzungen also für die Austragung der ersten Deutschen Hallenmeisterschaften für Senioren, bei der das Trio Jürgen Umann, Helmut Meier Und Joachim Hickisch zusammen mit Neuzugang Hans-Georg Müller mit einer starken Staffelleistung überraschte.
Dieter Massin, DLV-Vizepräsident, zeigte sich im Gespräch mehr als erfreut über den Zuspruch und den Ablauf der ersten Hallenmeisterschaften. Fast 800 Sportler der Altersklassen MW30 – MW65 lieferten sich in 9 Disziplinen packende und hochklassige Wettkämpfe. Kaum zu überbieten die Organisation der Veranstalter – es passte einfach alles. Selbst die Siegerehrungen fanden fast unmittelbar nach Wettkampfende statt. Richtig Stimmung gab es in der LA-Halle am Steigerwaldstadion auch durch die vollen Besucherränge.
Mit eher gedämpften Erwartungen waren die Zevener Senioren angereist. Während Helmut Meier und Joachim Hickisch im Winter krankheitsbedingt längere Trainingspausen eingelegt hatten, fehlte auch Jürgen Umann und Neuzugang Hans-Georg Müller die nötige Wettkampfpraxis.
Überraschend dann die Ergebnisse am Samstag. Mit 7,92 Sekunden über die 60 Meter stürmte Helmut Meier (51) als fünftschnellster ins Finale. Hier fehlte etwas die Kraft, aber 7,97 Sekunden bedeuteten Platz sieben im Topfeld der M50. Keine Chance auf einen Endlaufplatz dagegen für Umann (48) und Hickisch (47) in der M45. Die Konkurrenz aus Süd- und Mitteldeutschland mit ihren vielen Leichtathletikhallen als Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten machte das Finale unter sich aus.
Am Sonntag standen dann zunächst die 400 Meter als Zeitendläufe auf dem Wettkampfprogramm. Auch hier zeigte der Heeslinger Meier eine starke Leistung. 59,45 Sekunden bedeuteten einen ausgezeichneten 5. Platz. Gleich in vier Zeitläufen stritten die M45-er um die Medaillen. Mit guten 57,34 Sekunden verfehlte hier der Rotenburger Hickisch als 9. nur knapp den Sprung auf das Treppchen. Aber auch Jürgen Umann als 11. (58,75 Sek.) und der Gifhorner Hans-Georg Müller als 12. (58,76 Sek.) enttäuschten bei ihrem Saisoneinstand über die Viertelmeile nicht.
Riesenstimmung auf den Rängen dann zum Abschluss der Veranstaltung, standen doch in allen Altersklassen die Staffeln über die 4 x 200 Meter an. Die LAV Zeven mit dem höchsten Altersdurchschnitt (47 Jahre) in der M40 am Start, ging aufgrund der erst Anfang Februar auf der Bahn erzielten Qualifikationszeit mit den vermeintlich schwächeren Team an den Start. Mit einem starken Startlauf übergab Hans-Georg Müller als Zweiter das Staffelholz an Jürgen Umann, der mit einem tollen Kurvenlauf und einem schnellen Wechsel auf Joachim Hickisch für die Führung sorgte. Auch der Rotenburger baute seinen Vorsprung aus, den Helmut Meier sicher ins Ziel rettete. Riesen Anspannung bei dem Quartett, würden die 1:42,78 Sekunden für eine Medaille reichen? Dicht auf dicht sprinteten die vermeintlich schnelleren und mit wesentlich jüngeren Aktiven besetzten Staffeln im zweiten Zeitendlauf ins Ziel, wobei der SCC Vellmar mit 1:41,63 an den Zevenern vorbei zog. Groß dann der Jubel bei Erscheinen der Zeiten auf der Großleinwand. Mit 12/100 Sekunden Vorsprung lagen die Zevener auf Platz drei, mit hauchdünnen Rückstand auf den Zweitplazierten. Damit sicherte sich die LAV Zeven nach 1998 (4×100, M40 Silber) und 1995 (4×400, M40 Gold) erneut in einer hochkarätigen Meisterschaft eine Medaille.
Gespannt warten nun alle Aktiven auf den Beginn der Bahnsaison, die gezeigten Leistungen dürften noch reichlich Platz für Reserven bieten.