Zehn neue Rekorde und viele sportliche Höchstleistungen

ZEVENER ZEITUNG vom 22. Mai 2002
Zehn neue Rekorde und viele sportliche Höchstleistungen
21. Nationales Pfingstsportfest der Leichtathleten auf der Anlage an der Zevener Kanalstraße
Zeven
(nb). Zum 21. Mal war die LAV Zeven Ausrichter eines Leichtathletik-Meetings der Spitzenklasse. 652 gemeldete Aktive aus 131 Vereinen fanden den Weg nach Zeven um sich in den 14 ausgeschriebenen Disziplinen in den sechs Alters-
klassen zu messen. Veranstaltungsleiter Hans-Hermann Neblung begrüßte Aktive, Betreuer, Trainer, Kampfrichter und Helfer
und startete das Sportfest um 11 Uhr.
Die Leichtathletikveranstaltung an der Kanalstraße hat sich im Laufe der Jahre einen so guten Ruf erworben, dass auch Pfingsten 2002 wieder viele Aktive den weiten Weg auf sich nahmen, um in Zeven an den Start zu gehen. Insgesamt domi-
nierten in diesem Jahr die Laufwettbewerbe, hatten doch allein 270 Aktive für eine oder mehrere der Laufstrecken gemeldet. Allein bei den Männern gab es 82 Läufer, die in 14 Vorläufen über 100 Meter die Teilnehmer der drei Endläufe ermittelten. Es siegte Jan Mörsch vom ASV Köln in hervorragenden 10,50 Sekunden, er war nur 3 Hunderstel schneller als sein Ver-
einskamerad Rasgawa Pinnock. Rainer Schulze von der LG Wilhelmshaven wurde 3. in 10,69 Sekunden. Die drei Zevener Sprinter Stefan Rüdiger, Sebastian Plautz und Mark Kölzow konnten nicht mithalten.
Besonders beeindruckten die Sprints der 17- und 18-Jährigen. Hier belegte Sebastian Ernst von Schalke 04, der in seinem ersten Jahr als B-Jugendlicher gegen zum Teil drei Jahre ältere Läufer antrat, in überragenden 10,76 Sekunden Platz 1, denk-
bar knapp vor Willi Mathiszik von der 1. LAV Rostock (10,77) und Sascha Öhm vom SC Potsdam. Seine Dominanz be-
stätigte Sebastian Ernst auch über die 200 Meter, wo er in 21,46 Sekunden einen neuen Pfingstsportfestrekord aufstellte.
Das besondere Interesse aus Zevener Sicht galt natürlich Lokalmatador Timm Müller, der über seine Paradedisziplin – der Stadionrunde – im Feld der Männer starke Konkurrenz hatte. Die Witterungsbedingungen waren bei einsetzendem Niesel-
regen nicht mehr optimal, die lautstarken Anfeuerungsrufe der Zevener Fans dafür umso mehr.
Es war der schnellste 400-Meter-Lauf, den es in Zeven bisher gegeben hat, dominiert von Florian Seitz vom OSC Berlin, der
nach 47,60 Sekunden die Ziellinie überquerte und sich über den neuen Pfingstsportfestrekord und die damit verbundene Prämie freute. Platz 2 erreichte Rayk Schulze vom LC Cottbus in 48,22 Sekunden vor Jan-Philipp Müller von der Deutschen
Sporthochschule Köln.
Persönliche Bestzeit
Unter 17 Startern kam Timm Müller als 4. ins Ziel. 49,32 Sekunden bedeuteten für ihn eine neue persönliche Bestzeit und die
Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften in Mönchengladbach. Auch bei der weiblichen Jugend B gab es über die Stadionrunde einen neuen Pfingstsportfestrekord, den die Potsdamerin Kassandra Urban aufstellte. Sie gewann in 55,91 Sekunden vor Vereinskameradin Antje Laube, die fast eine Sekunde länger brauchte.
Gespannt warteten die Zevener auf die Würfe von Tim Werner vom SC Magdeburg. 82,50 Meter weit musste der Speer fliegen, um eine Teilnahme an den Europameisterschaften der Leichtathleten in München zu ermöglichen. Ein Stau auf der Autobahn und eine dadurch verkürzte Vorbereitungszeit ließen diese Weite nicht zu, doch Sonderprämie und die Begeister-
ung der Zuschauer beim Wurf bis auf 72,90 Meter stellten einen kleinen Trost dar. Zweiter wurde Karsten Pack vom VfB Spandau Berlin mit 69,69 Metern.
Überlegen gewann Meike Lürßen ihren Wettbewerb bei der weiblichen Jugend B. Zwar verfehlte sie ihr Ziel, den Speer über die 40-Meter-Marke zu werfen mit 39,90 Metern ganz knapp, doch ihre Teilnahme bei der weiblichen Jugend A zeigte, dass sie zu solchen Würfen in der Lage ist. Außer Konkurrenz startend, nur mit dem Ziel Wettkampfpraxis zu gewinnen, startete
sie erneut und überzeugte mit drei Würfen jenseits der 40-Meter-Marke. Damit zeigte sie, dass ihr Potenzial noch nicht er-
schöpft ist. Bei der weiblichen Jugend B wurde Christina Klemme 3. mit 33,64 Metern.
Christian Belecke von der LAV Zeven belegte in seiner Konkurrenz, der männlichen Jugend A, Platz 7 mit 40,85 Metern.
Bei den Frauen flog der Speer von Jana Ladewig von der LG TK Hannover 96 am weitesten. 53,23 Meter bedeutete nicht nur einen Sieg mit deutlichem Vorsprung vor der Konkurrenz, sondern auch einen neuen Pfingstsportfestrekord. Belohnt wurde sie – ebenso wie Tim Werner mit einem Pokal des Glasermeisters Willy Ahlgrim.
Auf dem Nebenplatz war diesmal ein absoluter Höhepunkt zu verfolgen. Der Hammerwurf war in allen Altersklassen stark
besetzt wie nie zuvor. Gespannt waren natürlich alle auf die Weiten von Holger Klose von Eintracht Frankfurt, der eine Best-
weite von 78,63 Metern aus dem vergangenen Jahr stehen hat. Bei den Werfertagen in Halle verfehlte er die Qualifikation für
die Europameisterschaften um 90 Zentimeter, die wollte er hier schaffen. 77 Meter hätte der Hammer fliegen müssen, bei 74,78 Metern landete er.
Bei den Frauen siegte Christine Nannen vom SV Holtland mit 55,29 Metern vor Janine Paschke, die eine Weite von 53,50
Metern erzielte.
Bei den Staffelläufen waren die 4×100-Meter-Läufe ausgeschrieben. Bei den Männern dominierten die schnellen Läufer aus Köln. Nach 41,13 Sekunden überquerte Schlussläufer Rasgawa Pinnock die Ziellinie. Die vier Läufer vom ASV Köln ver-
besserten damit den Pfingstsportfestrekord um 6 Zehntelsekunden. Zweite wurden die Männer vom VfL Wolfsburg in 42,27
Sekunden vor der Staffel vom SV Werder Bremen (43,39 Sekunden).
Um 21 Uhr sollte der letzte Startschuss für den 1500-Meter-Lauf der Männer erfolgen. Die Starter schickten die 16 Männer
sogar knapp vorher auf die Strecke. Es gewann Patrick Rambow von der LG Alsternord Hamburg in 3:58,85 Minuten vor Tim Tomczak von der LG Nordheide, der mit 3:59,72 Minuten ebenfalls noch unter 4 Minuten blieb, vor Sven Eilinghoff vom
ESV Münster (4:11,30 Minuten). Als letzter Zevener Starter war Jan-Henning Maxin über diese Distanz bei der männlichen Jugend A angetreten. Nach 4:46,88 Minuten überquerte er die Ziellinie.
Um 21 Uhr beendete Hans-Hermann Neblung die Veranstaltung nicht ohne seinen Dank allen Organisatoren, Kampfrichtern und Helfern auszusprechen. Insgesamt waren es 92 Erwachsene und Kinder aus Zeven und benachbarten Vereinen. Zeven hat den Aktiven wieder einmal ein großes Sportfest geboten und das Lob über die perfekte Organisation aber auch die ange-
nehme Atmosphäre, die an allen Wettkampfstätten spürbar war, und von den Athleten-, ihren Trainern und Betreuern aus-
gesprochen wurde, war gerade für das neue Team 2002 erfreulich.
Künftig zwei Tage?
Wie geht es weiter? Zum 21. Mal waren die Aktiven nach Zeven gereist, sicher auch weil sich eine weite Anreise durch die am Pfingstsonntag in Scheeßel ausgetragenen Wettkämpfe lohnt. Für die Verantwortlichen der Scheeßeler Leichtathletik wird
das 31. Meeting dort das letzte sein. Wird kein Ausrichter gefunden, der einen Namen hat, sodass Aktive und Trainer in den
Norden reisen, wird das auch die Zevener Veranstaltung beeinflussen. Einstimmige Meinung der anwesenden Bundestrainer und vieler Betreuer: Ideal wäre eine Veranstaltung in Zeven über zwei Tage.

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Über Steffen Meinke

Moin, mein Name ist Steffen Meinke, ich bin seit Mitte 2016 für die technische Umsetzung der LAV Zeven Seite verantwortlich und veröffentliche regelmäßig die neusten Artikel und Ergebnisse der Aktiven. Neben dieser Aufgabe bin ich auch noch im KLV Rotenburg als Statikstiker für die Kinder und Jugendliche der Altersklassen U16 und jünger verantwortlich. Bei so viel Arbeit neben dem Platz habe ich kaum noch Zeit selbst zu trainieren, doch werdet ihr meinen Namen auch immer wieder als Athlet der LAV auf dieser Seite finden.