Das Bahnrichterteam der LAV Zeven verbrachte neun tolle Tage bei den Special Olympics. Gerne folgten Olaf Michaelis, Peter Kunze, Stefan Drewes, Michaela Gillmann und Jens Dohrmann der Einladung nach Berlin, um bei den Laufwettbewerben auf die regelkonforme Durchführung zu achten. Nachdem im Frühjahr Online-Schulungen erfolgreich durchgeführt wurden, stand der Reise nach Berlin nichts im Wege. Die Special Olympics sind die Olympischen Spiele der geistig und mehrfach behinderten Menschen und fanden 1968 das erste Mal in den USA statt.
Aus organisatorischen Gründen fuhren Michaela Gillmann, Peter Kunze und Jens Dohrmann bereits am 16. Juni nach Berlin, um an den ersten Trainingseinheiten der Athleten und Athletinnen teilzunehmen. Schon auf dem Weg zum Hanns-Braun Stadion, dem Austragungsort der Leichtathletikwettbewerbe direkt neben dem Olympiastadion, verspürten die Sport-Officials, so die offizielle Bezeichnung der Kampfrichter, den besonderen Geist der Special Olympics. Die freundliche und herzliche Begrüßung der Sportler und Sportlerinnen machte schon die ersten Stunden zu einem erfreulichen Ereignis.
Am Samstagabend waren alle Kampfrichter und Volunteers zur Eröffnungsfeier der Special Olympics in das Berliner Olympiastadion eingeladen. Bereits beim Vorprogramm, das von Menschen mit Beeinträchtigung gestaltet wurde, herrschte eine ausgelassene Stimmung. Beim Einmarsch der verschiedenen Delegationen der großen Special Olympics-Familie erschallten immer wieder Freudenschreie. Die Sportler und Sportlerinnen machten diese Veranstaltung zu einer großen Open-Air-Disco, denn die eingespielte Musik animierte sie zum Tanzen. Nachdem die deutsche Delegation als Gastgeber zum Schluss ins Stadion einlief, begann ein kurzweiliges Showprogramm, in dessen Rahmen die Fahne der Special Olympics Bewegung gehisst wurde. Das Olympische Feuer wurde auch entzündet und der Bundespräsident eröffnete dann die Spiele.
Die leichtathletischen Wettkämpfe begannen Sonntagmittag mit den Vorläufen über 1500m. Unterstützt wurden die Zevener Kampfrichter von den Schiedsrichtern Markus Schröder aus Berlin und Alexander Thamm aus dem Saarland. Es wurden Läufe zwischen 50m und 10000m angeboten. Die meisten Teilnehmer gingen über die 100m an den Start. Insgesamt gab es über diese Laufstrecke 42 Vorläufe. Die freundliche Stimmung zwischen den Sportlern und den Sport-Officials blieb die ganze Woche erhalten. Nach einem Fehlstart über 100m entschuldigte sich zum Beispiel ein Athlet aus Asien mit einer tiefen Verbeugung bei seinen Mitläufern und dem Kampfgericht. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurden die Wettbewerbe bis auf eine Ausnahme durchgeführt: Am Freitag hatte es so stark geregnet, dass die Wettbewerbe abgebrochen werden mussten. Daraufhin wurde der Zeitplan am Samstag und Sonntag entsprechend umgestellt.
Glücklich, erschöpft und mit vielen neuen Eindrücken kehrten die Bahnrichter nach neun Tagen nach Hause zurück und hoffen darauf, wieder einmal bei den Special Olympics eingesetzt zu werden.