Hannes Maxin kratzt an des Bruders Bestzeit

ZEVENER ZEITUNG vom 28. Jan 2006
Zum Training nach Italien
Hannes Maxin
kratzt an des Bruders Bestzei
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Von unserem Mitarbeiter Manfred Krause
Zeven. Der Star ist die Mannschaft: Das kann das B-Jugend -Trio der LAV Zeven, dem Hannes Maxin angehört, von
sich behaupten. Der 16-Jährige, der auf der Mittelstrecke zu Hause ist, heimste gemeinsam mit seinen Freunden Kenneth
Gerschler und Ingmar Fröhlich zuletzt beeindruckende Erfolge in der Staffel über 400 und 800 Meter ein. Der Gewinn der
Bezirksmeisterschaft 2005 über 3×1000 Meter ist unvergessen. Und Rang vier bei den Norddeutschen Meisterschaften ein-
fach klasse. „Mit etwas mehr Training könnte Hannes viel mehr leisten. Da steckt noch eine Menge Potential drin“, sagt
Kenneth Gerschler. Das könnte natürlich Trainer Hans-Hermann Neblung, der seinen Leuten gleich viermal pro Woche
Übungseinheiten auf der Sportanlage an der Kanalstraße anbietet, „herauskitzeln“. Neben der Arbeit im Kraftraum wird an
der konditionellen Verfassung und an der Technik auf der Bahn gearbeitet. Oder es geht einfach ins Große Holz, wo man
nicht nur ideale Steigungen vorfindet.
„Die Übungsprogramme sind schon ideal aufgebaut. Natürlich profitieren wir auch von Hans-Hermanns langjähriger Er-
fahrung“, sagt Hannes Maxin, der in der LAV „Leichtathletik-Schmiede“ zunächst den Speer warf. Doch bald musste er
passen. „Das ging so extrem auf den Arm, dass ich aus gesundheitlichen Gründen die Disziplin wechselte“, so der gebürtige
Zevener, der sich fürs Laufen entschied. Und dort stellten sich schnell Erfolge ein. „Ich denke, dass Hannes auch als Mehr-
kämpfer gute Chancen hätte. Auf den Strecken von 100 bis 1500 Meter ist er konkurrenzfähig. Und die technischen Dis-
ziplinen liegen ihm auch“, so sein Vater Theo Maxin, der den Filius, wenn „Not am Mann“ ist, ins Training beim LAV-Nach-
wuchs mit einspannt.
Eine gute Fitness für die neue Saison erhofft sich der Schüler vom Trainingslager in Italien. Bereits zum zweiten Mal fährt er
mit dem Zevener Tross in den Osterferien nach Igea Marina (Nähe Rimini). „Wichtig ist, dass man bereits in den Wochen
zuvor gut trainiert. Denn sonst ist das Programm kaum zu bewältigen. Im letzten Jahr bin ich richtig fit zurückgekommen.
Aber auch die Dinge am Rande haben mir gefallen. Da lernt man sich einfach näher kennen. Abends fallen die meisten dann
nach der harten Arbeit oft todmüde ins Bett“, sagt Hannes Maxin, der sein Leistungsvermögen gut einzuordnen vermag.
 Und sich keine Hoffnungen macht, später einmal Geld mit seinem Hobby zu verdienen. „Dazu reichen meine Leistungen
nicht aus.“ Wichtig ist ihm eher, dass er die Schule gut abschließt, um die Basis für eine Berufsausbildung zu schaffen. Zur-
zeit besucht er die 11. Klasse am Fachgymnasium Wirtschaft in Zeven. „Nach dem Abschluss würde ich gerne ein Studium
im Wirtschaftsbereich belegen“, so Hannes, der Mathematik und Sport mag, doch Geschichte besonders liebt – und im
letzten Jahr der Realschule sogar ein „Buch“ verfasste. „Unser Lehrer war der Meinung, dass Leute, die zum Wirtschafts-
gymnasium wollen, eine Facharbeit abliefern sollten. Also machte ich mich an eine Ausarbeitung über den ersten Weltkrieg“,
so Hannes, der es dabei auf gut 150 Seiten brachte.
Dass es den Youngster zur Leichtathletik und nicht zum Fußball, dem sein Vater über Jahre beim FC Hesedorf nachjagte,
verschlug, lag eher an seinem Bruder Jan Henning (21). Denn der inspirierte Hannes mit sehr guten Lauf-Ergebnissen. Und
setzte schließlich eine „Hausnummer“, an die der Bruder zurzeit kratzt. „Jan Hennings Bestzeit lag bei 2:03 Minuten über 800
Meter. Die Marke möchte ich unbedingt knacken. Bis auf eine Sekunde war ich schon dran“, so Hannes Maxin, der an-
schließend einen weiteren Meilenstein angehen und unter 2 Minuten laufen möchte. Doch dazu bedarf es wohl noch einiger
Sondereinheiten unter seinem Coach. Erscheinen an allen Trainingstagen ist damit „Pflicht“.
Und wie sehen die Freizeit-Aktivitäten eines „gestressten“ Schülers aus? „Gerne spiele ich nach dem Training ein bisschen
Fußball. Oder fordere meinen Bruder oder unseren Vater zum Schach heraus. Gegen meinen Papa ist es schwerer als
gegen Jan Henning zu gewinnen“, sagt der 16-Jährige, der bekennender Fan des Bundesligisten Borussia Dortmund ist.
„Spielte die Borussia in Hamburg, fuhren mein Cousin Karsten Stolzke, der die Hamburger verehrt, und ich in die AOL-
Arena“, so der BVB-Anhänger. Ein Erlebnis der besonderen Art gab es für ihn, als er sich mit Karsten eine Begegnung
zwischen dem BVB und dem HSV im Dortmunder Stadion ansah. „Es gab nur noch Karten im HSV-Fan-Block. Das war
eine heikle Nummer. Doch alles ging gut ab. Die Stimmung und die Atmosphäre mit 80 000 Zuschauern war einfach unbe-
schreiblich.“

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Über Steffen Meinke

Moin, mein Name ist Steffen Meinke, ich bin seit Mitte 2016 für die technische Umsetzung der LAV Zeven Seite verantwortlich und veröffentliche regelmäßig die neusten Artikel und Ergebnisse der Aktiven. Neben dieser Aufgabe bin ich auch noch im KLV Rotenburg als Statikstiker für die Kinder und Jugendliche der Altersklassen U16 und jünger verantwortlich. Bei so viel Arbeit neben dem Platz habe ich kaum noch Zeit selbst zu trainieren, doch werdet ihr meinen Namen auch immer wieder als Athlet der LAV auf dieser Seite finden.