LAV Zeven – Pressewart
Joachim Hickisch
Mulmshorner Weg 15
27356 Rotenburg
Rotenburg, 04-08-03
14. Europameisterschaften der Senioren in Aarhus
– Joachim Hickisch gewinnt Silber mit der 4×400-Meterstaffel
– Rang fünf im Fünfkampf als beste Einzelplatzierung
Aarhus/Randers/Dänemark: 3.700 Sportler aus 40 Ländern, sorgten anlässlich der 14.
Europäischen Seniorenmeisterschaften zwölf Tage lang für die größte je in Dänemark
ausgerichtete Leichtathletikveranstaltung. Und der Veranstalter überzeugte die internationalen
Gäste vor allem durch Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft. Organisatorische Mängel – es gelang
den Ausrichtern nahezu nie, den Zeitplan einzuhalten -, wurden dann auch ohne große Aufregung
in Kauf genommen. Überall in Aarhus, mit 300.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Dänemarks,
waren die Sportler an ihrer blauen Akkreditierungskarte zu erkennen, garantierten diese doch
die kostenlose Fahrt mit allen Nahverkehrsmitteln der Großregion.
Unter den Teilnehmern auch der 49-j. LAV-Athlet Joachim Hickisch, der nicht nur einen starken
Fünfkampf absolvierte, er gewann zum Abschluss der Spiele auch die Silbermedaille mit der
4×400-Meterstaffel des DLV.
Nach einer perfekt gestalteten Eröffnungszeremonie wurden am zweiten Tag die ersten sportlichen Entscheidungen
ausgetragen. Nicht richtig einschätzen konnte der Rotenburger seinen Leistungsstand, hatte er sich doch Anfang Juni einen
Muskelfaserriss zugezogen und nur wenige Trainingseinheiten absolviert. Aber über die 100 Meter lief er gute 12,72 Sekunden,
verfehlte jedoch als 19. knapp den Einzug ins Halbfinale. Zwei Tage später dann der Start über seine Paradedisziplin, die 400 Meter,
die er aber erst einmal in diesem Jahr gelaufen war. Hier ging Hickisch viel zu schnell an und verlor seine klare Führung auf der
Zielgerade. Platz vier im Vorlauf war zu wenig für den Einzug ins Halbfinale, aber die Zeit von 56,77 Sekunden war gleichzeitig
die viertschnellste Zeit aller deutschen M45-Starter, so dass, sofern keine erneute Verletzung eintrat, ein Staffelplatz sicher war.
Einen Tagesausflug nach Kopenhagen noch in den Knochen, trat der Rotenburger dann am siebten Wettkampftag zum
Fünfkampf im 30 Kilometer entfernten Randers an. Unter schwierigen äußeren Bedingungen, – es regnete bis in den
Diskuswettbewerb hinein -, traten 16 Aktive aus 13 Ländern zum Mehrkampf an. Obwohl Joachim Hickisch nicht seine
Ergebnisse von den Deutschen Meisterschaften erreichte, lag er nach dem Diskuswettbewerb auf Rang 8. Erst nach drei
Stunden Wartezeit folgte der Startschuss über die abschließenden 1.500 Meter. Hier lief der Rotenburger ein ausgezeichnetes
taktisches Rennen und erreichte mit 4:55,79 Minuten die zweitschnellste Zeit aller verbliebenen Starter. Im Endresultat belegte
er mit 3.021 Punkten Rang fünf, seine beste Einzelplatzierung bei einer Europameisterschaft. Überlegener Sieger wurde einmal
mehr der vierfache österreichische Olympiateilnehmer Dr. Georg Werthner.
Hochspannung dann am letzten Wettkampftag im Aarhuser Athletion-Stadion. Vor rund 2.000 Zuschauern bildeten traditionell
die 4×100 und 4×400-Meterstaffeln den Abschluss der Europameisterschaft. Für Nervosität sorgten einmal mehr die Veranstalter,
waren doch alle Wettbewerbe über zwei Stunden im Verzug. Überraschender Sieger über die 4×100 Meter der M45 (Joachim
Hickisch war hier als Ersatzläufer nominiert) das DLV-Team vor den Briten. Ganz anders die Situation bei den 4×400 Metern,
gleich acht starke europäische Teams kämpften hier um den Titel. Hinter dem Favoriten Großbritannien lagen Spanien, Russland
und das DLV-Team nach der Addition der Einzellaufzeiten nahezu gleichauf, so dass eine Medaille keinesfalls sicher war.
Auf Bahn zwei ging Joachim Hickisch für den DLV an den Start und mit diesmal guter Zeiteinteilung gab er den Stab mit einer
Rundenzeit von 55,7 Sekunden an den Sindelfinger Bernhard Grißmer (48) weiter. Dieser setzte sich in einem fulminanten Lauf
hinter Großbritannien auf Platz zwei fest. Verbissen wehrte dann der Straubinger Matthias Konopka (46) die Angriffe des russischen
und spanischen Läufers ab und übergab hauchdünn als Zweiter auf Schlussläufer Jörg Ziegler (47). Der Thüringer lief mit
geschätzten 52,5 Sekunden eine phantastische Zeit und sicherte dem DLV-Team knapp den zweiten Rang vor Russland und
hinter Großbritannien. Glanzvoll die Endzeit des deutschen Quartetts, unterboten sie doch ihre vorher gelaufenen Einzelzeiten
um insgesamt mehr fünf Sekunden. Ihre 3:38,45 Minuten waren die drittschnellste Zeit, die je eine M45-Mannschaft des DLV
bei internationalen Meisterschaften erzielt hatte. Überglücklich auch Joachim Hickisch. Als ältester Starter im Team sicherte
er sich nach Malmö, (1996, 4×400) und Cesenatico (1998, 4×100) die dritte Silbermedaille bei einer EM. 1999 hatte er bei der
WM in Gateshead mit beiden Staffeln Bronze gewonnen.
Foto 1: Joachim Hickisch (Mitte), hier mit seinen DLV-Kollegen Dierk Feyerabend und Ingo Kaun nach Abschluss des Fünfkampfes.
Foto 2: Glückliche Zweite über die 4×400-Meter: Von l. Bernhard Grißmer (Sindelfingen), Jörg Ziegler (Nordhausen), Matthias Konopka (Straubing) und Joachim Hickischlendlauf.
Foto 3: Geglückte Stabübergabe auf Bernhard Grißmer.