Team der LAV Zeven wird im Berliner Olympiastadion zum Einsatz kommen
Zeven/Berlin. Wenn im August im Berliner Olympiastadion die Leichtathletik-Europameisterschaft 2018 ausgerichtet wird, dann werden Jens Dohrmann, Rainer Dohrmann, Peter Kunze, Olaf Michaelis und Vollrath Schuster von der LAV Zeven als Kampfrichter dabei sein.
Im Februar dieses Jahres zeigten die fünf Leichtathleten als „Bahnrichter-Team Niedersachsen“ bei den Norddeutschen Hallenmeisterschaften der Männer und Frauen sowie der Jugend U20 im Neubrandenburger Jahnsportforum ihr Können und überzeugten dabei auch die zuständigen Fachleute, welche die 24. kontinentalen Meisterschaften in der deutschen Hauptstadt organisieren. „Aus insgesamt sechs nach Neubrandenburg eingeladenen Teams wurden inzwischen drei für die EM ausgewählt. Wir sollen das beste Bahnteam gewesen sein und werden nun zusammen mit den Teams aus Bayern und Westfalen im Olympia-Stadion mit seinen acht Rund- und neun Sprintbahnen zum Einsatz kommen. Jedes Länder-Bahnteam ist mit jeweils fünf Personen besetzt. Dazu gehören noch eine deutsche Schiedsrichterin und ein internationaler Schiedsrichter“ erläuterte Jens Dohrmann, der vor einigen Tagen an einer speziellen EM-Schulung in Kienbaum östlich von Berlin teilnahm.
„Wir sind an allen Wettkampftagen im Einsatz, aber nur als Kontrolleure. Mit dem Auf- und Abbau der Hürden haben wir zum Beispiel nichts zu tun, müssen aber immer auf querende Läufe achten, etwa in den Bereichen Stabhochsprung und Speerwurf. Die Bahnteams haben bei der EM die höchste Belastung. Denn trotz Videokontrolle ist auf alles zu achten, was auf der Bahn geschieht“ sagte der Zevener, der auch der 1. Vorsitzende der Leichtathletikvereinigung Zeven ist. Diese stellte schon in der Vergangenheit – etwa bei Deutschen Meisterschaften oder der Team-EM in Braunschweig – mehrfach Kampfrichter und Schiedsrichter für sportliche Großereignisse. So nun auch für die sechstägige Leichtathletik-EM 2018, bei der nach Veranstalter-Informationen in 48 Disziplinen über 1400 Sportler aus rund 50 Ländern antreten werden.
Die Gelegenheit zur Mitwirkung an der EM kam für das Team aus Zeven bei einem der Pfingstsportfeste in Zeven über persönliche Kontakte zu Markus Schröder (Manager Sports/Stadium Events), einem der EM-Organisatoren aus Berlin zustande. Die LAV-Mitglieder haben sich für das Event und seine Vorbereitung zumeist schon Urlaub genommen. Die Anreise erfolgt laut Jens Dohrmann bereits am Freitag, den 3. August, da dann am Nachmittag die Akkreditierung und Einkleidung erfolgt. Am Sonnabend gibt es vor Ort eine „Fernseh-Stellprobe“ und am Sonntag einen rund zweieinhalbstündigen Test-Wettkampf als Probelauf. Die Haupteinsatztage sind die Wettkämpfe vom 7. bis zum 12. August. Am 13. August erfolgt dann nach 11 Tagen EM-Abenteuer die Rückreise. Gestellt werden dem Team aus Zeven die Unterkunft und Essen und Trinken vor Ort ist frei. Ansonsten handelt es sich um ein Ehrenamt ohne Aufwandsentschädigung.
„Im Fernsehen werden wir wohl nicht zu sehen sein, da wir im Hintergrund tätig sind. Außerdem gibt es auch deswegen im Vorfeld die Stellprobe zusammen mit den Fernseh-Teams. Wenn keine Wettkämpfe sind, sitzen wir auf sogenannten „Sitzhockern“, also Klappstühlen, damit wir den Kameras nicht im Weg oder im Blickfeld sind“ erläuterte Jens Dohrmann, der im Bereich „Bahn/Ziel“ tätig sein wird und bei dem Lehrgang in Kienbaum unter anderem Informationen zum aktuellen Vorbereitungsstand und die Stellpläne erhielt. Außerdem wurden die benötigten Materialien festgelegt und die Teams konnten sich kennenlernen. Während der EM gibt es jeweils eineinhalb Stunden vor dem jeweiligen Wettkampf Treffen und eine Teambesprechung.
Neben dem Bahnteam sind noch drei weitere LAV-Mitglieder in Berlin dabei und somit Teil der Europameisterschaft. Janik Dohrmann und die Brüder Joost und Thore Michaelis gehören dem „Volunteer“-Team an und sollen im Kleiderdienst für die Aktiven eingesetzt werden. „Wir alle sind relativ nah dran an den Athleten“ freute sich Jens Dohrmann, der auf Nachfrage als Grund für sein Engagement sagte: „Der Einsatz bei der Team-EM in Braunschweig war schon beeindruckend. Das war ein Arbeiten auf ganz anderem Niveau. Außerdem können wir in Berlin sicherlich Anregungen für unsere eigenen Veranstaltungen sammeln.“ (zi)