Eine Weltrekordverbesserung um „…den berühmten Zentimeter“

Eine Weltrekordverbesserung um „…den berühmten Zentimeter“
Pressebericht und Fotos von Jens Zschiesche
 

Steinstoßen hat eine lange Tradition und wird auch heute noch ausgeübt

Zeven (zi). Am Samstagnachmittag wurde auf der Sportanlage an der Kanalstraße beim Rasenkraftsportfest des TuS Zeven ein neuer Weltrekord aufgestellt (Siehe gesonderten Bericht). Doch wer ist der Athlet Burghard Christgau und was ist „Ultrasteinstoßen“?

 

Der für den SV Blau-Weiß Bornreihe startende Ultrasteinstoßer Burghard Christgau stellte – vorbehaltlich der Anerkennung durch den Verband – am Samstag auf dem Sportfest der Rasenkraftsportabteilung des TuS Zeven mit dem 50kg-Stein in der Altersklasse M 45 mit 3,97 m einen neuen Weltrekord auf. Damit verbesserte er die bisherige Bestmarke, die nach seiner Auskunft seit dem vergangenen Jahr bei 3,96 m lag, um „… den berühmten Zentimeter“. Bereits in seinem vierten Versuch hatte der 1963 geborene Athlet in Zeven die Weite von 3, 96 m geschafft, konnte aber in seinem sechsten und letzten Versuch dann doch noch sein persönliches Ziel erreichen: Den neuen Weltrekord!

 

Dabei kann der in Hambergen lebende Sportler schon auf eine beeindruckende Sportlerkarriere zurückblicken: Vier Weltmeistertitel, zwei mal Europameister und sieben Titel als Deutscher Meister nennt er aus dem Stehgreif. „Da fehlte mir eigentlich nur noch ein Weltrekord!“ sagt der sympathische Hüne mit einem Lachen. „Im Jahr 2004 habe ich es schon einmal mit einem Weltrekord im Steinstoßen-Zehnkampf probiert, bin aber leider gescheitert. Das es nun hier in Zeven mit dem Weltrekord mit dem 50kg-Stein geklappt hat, freut mich natürlich ganz besonders. – Vielen Dank an die Veranstalter, dass ich hier noch so kurzfristig starten durfte.“

 

Burghard Christgau, der ab dem Jahr 1991 als Leichtathlet schon im Kugelstoßen ein erfolgreicher Sportler war und die Wettkampfanlage in Zeven bereits aus dieser Zeit kennt, wurde 1996 Norddeutscher Meister im Steinstoßen. Im folgenden Jahr folgte der Titel als Deutscher Meister und 1998 dann in Ungarn der Gewinn der Europameisterschaft. Mit dem jetzigen Weltrekord gleich zu Saisonbeginn hat er eine Leistung vollbracht, die also auf einer jahrelangen erfolgreichen Sportausübung und viel Training basiert.

 

Das für heutige Sportler meist exotisch wirkende Steinstoßen wird nach Auskunft von Burghard Christgau nachgewiesenermaßen schon lange ausgeübt. So zum Beispiel in der Schweiz bereits seit dem 13. Jahrhundert und in Schottland seit dem 14. Jahrhundert. Bei den Eidgenossen gilt der „Unspunnen-Stein“ mit seinen 83,5 kg quasi als ein Nationalheiligtum, das allerdings auch schon zweimal gestohlen worden sein soll. Der Stein beim Ultrasteinstoßen der Athleten, die in dem vor fünf Jahren gegründeten LSW-Verband (www.lsw-spezialsport.de) organisiert sind, wiegt 50 kg bei den Männern und 25 kg bei den Frauen. Ziel der Disziplin ist es, den Stein einhändig oder beidhändig möglichst weit zu werfen, wobei der Stoß ungültig ist, wenn der Aktive über den Abstoßbalken tritt. An diese Sportart sollten sich allerdings nur Geübte heranwagen, da die Belastung für den Körper – insbesondere die Wirbelsäule und die Beine – sehr hoch ist.

 

Volle Konzentration beim Anlauf mit dem 50 kg – Stein.

Volle Konzentration beim Anlauf mit dem 50 kg – Stein.

 

Ein gelungener Abwurf von Burghard Christgau.

Ein gelungener Abwurf von Burghard Christgau.

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Über Steffen Meinke

Moin, mein Name ist Steffen Meinke, ich bin seit Mitte 2016 für die technische Umsetzung der LAV Zeven Seite verantwortlich und veröffentliche regelmäßig die neusten Artikel und Ergebnisse der Aktiven. Neben dieser Aufgabe bin ich auch noch im KLV Rotenburg als Statikstiker für die Kinder und Jugendliche der Altersklassen U16 und jünger verantwortlich. Bei so viel Arbeit neben dem Platz habe ich kaum noch Zeit selbst zu trainieren, doch werdet ihr meinen Namen auch immer wieder als Athlet der LAV auf dieser Seite finden.