LAV Zeven- Pressewart
Joachim Hickisch
Mulmshorner Weg 15
27356 Rotenburg, 30.08.02
13. Europameisterschaften der Senioren in Potsdam – Helmut
gewinnt Silbermedaille mit der 4x400m Staffel
johi
Potsdam/Zeven: Ausgesprochenes Bilderbuchwetter herrschte bei den über einen Zeitraum von 11 Tagen ausgetragenen
Seniorenmeisterschaften in Potsdam vor . Mehr als 3.800 Sportler und Sportlerinnen aus 38 Ländern ab den Altersklassen
WW35/M40 sorgten dabei für internationales Flair und erstklassige Leistungen. Ein besonderes Happyend bereitete sich dabei der
Heeslinger Helmut Meier. Am letzten Veranstaltungstag gewann er mit dem DLV-Team der M50 über die 4×400 Meter die Silbermedaille.
Gleich als Quartett gingen die LAV Zeven Senioren mit Joachim Hickisch, Hans-Georg Müller, Jürgen Umann (alle M45) und Helmut
Meier (M50) am zweiten Wettkampftag über die 100 Meter-Vorläufe an den Start. Aber weder die favorisierten Helmut Meier (12,71 Sek.)
noch Jürgen Umann (12,54 Sek.), beide noch bei den Deutschen Meisterschaften im Endlauf, qualifizierten sich für das Halbfinale. Auch
Hans-Georg Müller blieb mit 12,92 Sek. unter seinen Möglichkeiten. Knapp am direkten Einzug ins Halbfinale scheiterte als Vorlaufdritter
nach Saisonbestzeit Joachim Hickisch in 12,63 Sek.
Mit einer Hiobsbotschaft wartete dann unmittelbar nach den Vorläufen Jürgen Umann auf. Mit akuten Achillessehnenbeschwerden musste
der 48-j. seinen geplanten 200 und 400 Meterläufe absagen und trat vorzeitig die Heimreise an.
Hoch motiviert, nach einem Tag Wettkampfpause, gingen Joachim Hickisch und Hans-Georg Müller zusammen mit 40 anderen
Aktiven aus 18 Ländern an den Start zum Internationalen Fünfkampf. Nach zwei lockeren Sprüngen über die fünf Meter dann das Aus
für den 47-jährigen Hickisch. Eine schwere Oberschenkelverletzung machte die monatelangen Vorbereitungen für die EM zunichte.
Noch offen ist, ob dies der allerletzte Wettkampf des Rotenburgers war.
Mit konstant guten Leistungen, lediglich beim Diskuswurf sorgten zwei Fehlversuche für einen Rückschlag, platzierte sich
Zevens Neuzugang Müller mit 2.992 Punkten auf einem guten 17. Platz im hochklassigen Starterfeld. Kurzfristig zurückgezogen
wegen Rückenproblemen hatte der 46-j. Gifhorner dagegen seinen Start über die 400 Meter Hürden. In dieser Disziplin zog dafür sein
für Osterode startender Bruder Friedrich Müller ins Finale der M50 ein.
Gespannt war nun der kleine Zevener Fan-Club ihren letzten verbliebenen Starter, den 51-j. Helmut Meier. Und dieser sorgte im
wahrsten Sinne des Wortes für einige dicke Überraschungen. Rund 50 Aktive der M50 kämpften in sechs Vorläufen um den Einzug
in das 400-Meter-Habfnale. Während der Heeslinger ansonsten eher zurückhaltend seine Viertelmeiler anging, machte es diesmal von
Anfang an Tempo. Und diese Taktik wurde belohnt. Mit sehr guten 58,25 Sekunden qualifizierte er sich als Zehntschnellster für
das Halbfinale. Spannung pur dann am späten Abend des selben Tages. Mit einem unglaublichen Endspurt überlief Helmut Meier,
„Deutschlands schnellster Arbeitsamtsberater“ auf den letzten Metern noch zwei Konkurrenten und zog mit 58,25 Sekunden
als Vierter seines Laufes völlig unerwartet ins Finale der besten europäischen Vierhundertmeterläufer ein.
Im Finale auf Bahn acht startend, hielt der Heeslinger mit der Konkurrenz wieder gut mit und steigerte seine persönliche Bestleistung
(insgesamt 8. Platz) auf 57,90 Sekunden. Diese Leistungssteigerung führte auf dazu, dass sich Meier, nach den strengen Regeln
des DLV, als viertbester Deutscher für die 4×400-Meter Staffel der M50 qualifiziert hatte.
Gelassen absolvierte er danach noch seine Starts über die 200 Meter: 25,35 Sekunden, Saisonbestzeit, ließen ihn dabei auch auf
dieser Strecke ins Halbfinale einziehen. Hier fehlte dann allerdings merklich die Kraft nach den vielen Start. Die 25,37 Sekunden
reichten hier nur zum 13. Platz.
Eine drückende Spannung war dann am letzten Tag im vollbesetzten Potsdamer Stadion Luftschiffhafen zu spüren.
Traditionell bilden schließlich die Staffelwettbewerbe über die 4×100- bzw. 4×400-Meter den Abschluss einer jeden
Europameisterschaft. An erster Position startend, ließ der Heeslinger nur den starken englischen Läufer passieren.
Während sich das englische Team weiter absetzen konnte, egalisierte die italienische Staffel den Vorsprung der Deutschen
und lag vor den letzten 400 Metern deutlich auf Platz zwei. Aber der überragende deutsche Schlussläufer Josef Muschinski,
bereits im Einzelwettbewerb Europameister, zog im umjubelten Schlussspurt dann doch noch deutlich am Italiener vorbei und
sicherte so dem Team Platz zwei.