Leichtathlet Helmut Meier ist ein Phänomen

„Bevor ich die Ziellinie nicht sehe, gebe ich nicht auf!“, so der 72-jährige Leichtathlet Helmut Meier. Der gebürtige Steddorfer begeistert und inspiriert mit seinen Erfolgen und einem außerordentlichen Kampfgeist.

Besonders vor dem Sprinten ist das Aufwärmen für Helmut Meier ein essenzieller Bestandteil des Trainings. Damit sollen mögliche Verletzungen vermieden werden. Foto: Gromilina
Besonders vor dem Sprinten ist das Aufwärmen für Helmut Meier ein essenzieller Bestandteil des Trainings. Damit sollen mögliche Verletzungen vermieden werden. Foto: Gromilina

Ob Deutsche, Europa- oder Weltmeisterschaften – der Sportler der Leichtathletikvereinigung (LAV) Zeven schafft es, sich überall einen Platz auf dem Podium zu erkämpfen. „Helmut ist ein Phänomen“, äußert sich der Trainer der LAV Zeven, Rainer Dohrmann, mit Begeisterung. Der 72-jährige Leichtathlet habe laut Dohrmann immer alles im Griff und zeige eine außerordentliche Fitness, und das bereits seit 25 Jahren.

Helmut Meier betreibt Leichtathletik mit einem besonderen Fokus auf dem Sprinten. 60 (in der Halle), 100, 200 und 400 Meter beinhaltet sein regelmäßiges Trainings- und Wettkampfprogramm. Doch wer oder was inspirierte ihn dazu, intensiv Leichtathletik zu betreiben?

Helmut Meier fand über seine zwei Kinder zur Leichtathletik

„Früher habe ich Fußball gespielt“, bekennt Helmut seine junge Vorliebe zum Sport. Dann jedoch weckten seine zwei Kinder die Leidenschaft für die Leichtathletik. Seine Töchter beschäftigten sich auch mit diesem Sport: „Wir Eltern sind immer mit unseren Kindern zu den Leichtathletik-Wettkämpfen mitgekommen“. Genau daraus entwickelte sich Helmuts Begeisterung für diesen Sport.

Aktuell befindet sich Meier in der M70er Altersklasse. Der Wechsel in die nächste Altersklasse findet alle fünf Jahre statt. „Bald bin ich wieder der jüngste in der neuen Altersklasse“, sagt er mit einem Hauch von Vorfreude. Bereits nach zwei Jahren intensiver Arbeit in der Leichtathletik brachte Helmut Meier seine erste von vielen Medaillen nach Hause.

Vor 25 Jahren gewann der Steddorfer in England seinen ersten Titel

Im Jahr 1999 gewann Helmut bereits den ersten Preis in seiner Karriere als Leichtathlet. Es waren die „1999 WAVA World Veterans Athletics Championships“ in Gateshead in England. Dort gewann er in einer 4×100-Meter-Staffel mit seinem Team die Bronze-Medaille. Dieser Erfolg brachte ihm die notwendige Motivation, Leichtathletik weiterzubetreiben.

Zweimal Silber und einmal Bronze: Helmut Meier präsentiert mit viel Stolz seine drei Medaillen von der letzten Hallenweltmeisterschaft in Torun. Foto: Gromilina
Zweimal Silber und einmal Bronze: Helmut Meier präsentiert mit viel Stolz seine drei Medaillen von der letzten Hallenweltmeisterschaft in Torun. Foto: Gromilina

„Ich war ein Ungelernter und hatte natürlich Angst“, erinnert sich Helmut an seine erste Erfahrung bei einer Weltmeisterschaft. Doch nun besitzt er einen ganzen Schrank voll mit Medaillen, was seine erfolgreiche Karriere spiegelt. Bei der jüngsten Weltmeisterschaft im Jahre 2023 in Torun, Polen, erkämpfte er sich drei Medaillen: über die Distanzen 400 und 60 Meter holte sich Helmut bei den Hallenweltmeisterschaften Silber; Bronze bei 200 Meter. Dabei erlangte er die Bronze-Medaille trotz einer Kopfverletzung. Das Jahr brachte ebenfalls schon erste Erfolge, Meier ist Deutscher Vizemeister über 60 und 200 Meter.

Erfolg beinhaltet für Helmut Meier Spaß und vor allem harte Arbeit

Wie ist es möglich so eine sportliche Form beizubehalten? Um eine leistungsstarke Form präsentieren zu können, verzichtet Helmut nie auf das Training. Vor allem in der Freiluftsaison, die von Mai bis September andauert, trainiert er mindestens jeden zweiten Tag auf der Sportanlage. Seine intensive Arbeit und Motivation schenkt er vor allem der Laufbahn, die ihn viel Freude aber auch erfolgreiche Leistungen gibt.

Sein Training teilt er selbstständig nach der Intensität auf. Laut Helmut Meier kann man nicht jedes Mal mit gleicher Anstrengung trainieren. Schließlich hat man auch manchmal schlechtere Tage. Es zählt aber: viel Leidenschaft für Sport. „Ich habe immer ein Ziel vor den Augen“, bestätigt er seine Motivation in der Tätigkeit. Trotz der hohen Anstrengung bereitet das Sprinten dem zweifachen Vizeweltmeister sehr viel Freude. Sport mit einem außerordentlichen Leistungsziel sei laut Helmut eben eine „Qual“.

Helmut Meier und seine Kameraden genießen das gemeinsame Training

„Nach dem Sprinten ist man anders kaputt, es ist ein gutes Gefühl“, erläutert der 72-Jährige. Damit man so eine grundlegende Leistungsfähigkeit erreichen kann, bedarf es somit viel Arbeit. Helmut trainiert an seiner Fitness-Form sowohl in einer Gruppe als auch allein. So fängt unter anderem sein Training am Mittwoch um 18 Uhr mit dem Aufwärmen an.

Sport als Leidenschaft: Helmut Meier trainiert fleißig auf der Sportanlage der LAV Zeven auf dem Weg zu neuen Erfolgen. Foto: Gromilina
Sport als Leidenschaft: Helmut Meier trainiert fleißig auf der Sportanlage der LAV Zeven auf dem Weg zu neuen Erfolgen. Foto: Gromilina

An dieser Trainingseinheit nehmen neben Helmut mehrere junge und begeisterte Sportler und Sportlerinnen teil. Einige Hundert Meter einlaufen und gründliches Dehnen, daraus besteht das Pflichtprogramm der gesamten Trainingseinheit von Helmut und seinen Kameraden. Jeder Sportler und jede Sportlerin haben einen Plan, den sie an einem bestimmten Tag erfüllen sollen. Dazu gehört zum Beispiel viermal 100-Meter-Sprint.

Helmut und seine Kameraden genießen das gemeinsame Training sehr: „Wir motivieren uns gegenseitig und wir reden nie über Krankheiten.“ Schließlich ist eine positive Einstellung der Schlüssel für den Erfolg. In der Zukunft konzentriert sich Helmut mehr auf Deutsche Meisterschaften. Weltmeisterschaften sind oftmals zu weit weg. Im Schnitt dauern Europa- und Weltmeisterschaften zehn Tage, Deutsche Meisterschaften dagegen nur zwei Tage.

von Katarina Gromilina 23. April 2024 Erschienen in der ZZ

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Über Steffen Meinke

Moin, mein Name ist Steffen Meinke, ich bin seit Mitte 2016 für die technische Umsetzung der LAV Zeven Seite verantwortlich und veröffentliche regelmäßig die neusten Artikel und Ergebnisse der Aktiven. Neben dieser Aufgabe bin ich auch noch im KLV Rotenburg als Statikstiker für die Kinder und Jugendliche der Altersklassen U16 und jünger verantwortlich. Bei so viel Arbeit neben dem Platz habe ich kaum noch Zeit selbst zu trainieren, doch werdet ihr meinen Namen auch immer wieder als Athlet der LAV auf dieser Seite finden.